Der Brauch der „Pinkelparty“
Haben Sie sich bei Ihrer ersten Einladung zu einer „Pinkelparty“ oder „Babypinkeln“ auch gefragt, zu was Sie da bloß eingeladen wurden? Und was Sie zu so einer Feier bloß schenken sollen? Vielleicht hilft Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage eine kleine Erläuterung, wobei es sich hier genau handelt und wie sich diese Feier entwickelt hat.
Es handelt sich hierbei um das männliche Pendant zur Babyparty. Eine Babyparty findet für gewöhnlich etwa zwei Monate vor der Geburt statt und wird von der Mutter und den weiblichen Freunden und Verwandten zelebriert. Die Pinkelparty dagegen wird von dem Vater und den männlichen Freunden und Verwandten gefeiert. Diese findet zudem kurz nach der Geburt statt, während die Mutter sich mit dem Neugeborenen noch im Krankenhaus befindet.
Es wird erzählt, dass dieser gemeinsame feierliche Umtrunk dem Neugeborenen nach der Geburt beim Wasserlassen helfen soll, sodass es keine Schmerzen erleidet. Die Bedeutung dieses Brauches variiert jedoch, es wird ebenfalls erzählt, dass ursprünglich die eingeladenen Verwandten das nackte Neugeborene auf den Arm nehmen durften, um es zu begutachten. Wurde einer der Gäste von dem Baby angepinkelt, galt dieser als ewiger Glückspilz.
Es gibt einige regionale Schwankungen bei dieser Feier, ursprünglich stammt er aus Norddeutschland und hat sich von dort aus in andere Regionen ausgebreitet. Eine explizite Einladung zu einer solchen Veranstaltung gibt es normalerweise nicht, es wird eine Fahne oder ein Bettlaken aus dem Fenster gehängt, als Zeichen, dass ein neues Familienmitglied geboren wurde und nun zu besagter Party eingeladen wird. Wie man sich vorstellen kann, hat die heutige Feier nicht mehr allzu viel mit der ursprünglichen Veranstaltung gemeinsam. Kaum jemand möchte heute von einem Neugeborenen angepinkelt werden. Jedoch werden nach wie vor Geschenke für das Baby überreicht. Ein weit verbreitetes Geschenk ist die Windeltorte: Windeln und Babyzubehör, sowie Babypflegeprodukte wie Creme, Babyshampoo oder Babypuder werden zu einem Haufen aufgetürmt und verpackt.
Einige Tipps für die Organisation einer solchen Party
Früher wurde bevorzugt in ein Restaurant oder eine Kneipe eingeladen, mittlerweile ist es aber auch immer weiter verbreitet, die Gäste zu sich nach Hause einzuladen. Dann sollte man für genügend Getränke sorgen, denn der Hintergedanke ist ja das fleißige Anstoßen auf das Neugeborene. In den verschiedenen Regionen unterscheidet sich die Tradition, ob die Freunde etwas zu Essen mitbringen oder nicht. Das können Sie also frei entscheiden, es erleitert Ihnen auf jeden Fall die Organisation. Wahlweise laden einige Väter auch, ähnlich wie beim Junggesellenabschied, zu einer Kneipentour ein. Wahrscheinlich ist dies eine der letzten zeitnahen Möglichkeiten, bevor der Vater fürs erste in seine Vaterrolle schlüpft, daher dieser Abend gern als Anlass genommen, noch einmal ordentlich zu feiern. Vergessen sollten Sie nicht, sich auch für diese Geschenke im Nachhinein zu bedanken. Eine spezielle Karte hierfür ist zwar nicht nötig, aber integrieren Sie die Danksagung in die allgemeine Danksagungskarte zur Geburt, wie Sie sie zum Beispiel hier finden.
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